Die Bundesregierung hat eine Million Packungen des Anti-Covid-Medikements gekauft. Damit soll bei Infizierten ein schwerer Verlauf verhindert werden.
Die Bundesregierung kauft eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid der US-Firma Pfizer gegen schwere Covid-Verläufe. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Lauterbach rechnet noch im Januar mit ersten Lieferungen. „Das Medikament ist extrem vielversprechend, weil es in der frühen Gabe den schweren Verlauf von Covid deutlich abschwächen kann. Ich rechne damit, dass wir damit zahlreiche schwere Verläufe auf den Intensivstationen verhindern können.“
Mit dem Medikament bekommen man die Perspektive, mehr therapeutische Optionen bei der Behandlung von Corona-Infektionen möglich zu machen. „Langsam wird Covid durch eine Kombination von immer wirksameren Impfstoffen und Behandlungsmöglichkeiten zu einer Krankheit, die ihren Schrecken verlieren wird.“
So wird Paxlovid angewendet
Patienten, die das Medikament verschrieben bekommen, nehmen die Tabletten fünf Tage lang ein – morgens und abends jeweils drei Tabletten. In einer Packung seien genug Medikamente für einen Behandlungszyklus – also 30 Tabletten.
Pfizer teilte Anfang November mit, die Paxlovid-Tablette verhindere schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten. Das Medikament soll das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen um 89 Prozent senken.
Das hat aber auch seinen Preis: Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen.
Wie funktioniert die Tablette gegen Corona?
Als Wirkstoff ist Nirmatrelvir in der Tablette. Der Stoff hemmt ein Protein im Sars-CoV-2-Virus – damit kann sich das Virus nicht mehr vermehren. Mit dem Medikament sollen positiv auf das Coronavirus getestete Patienten ab zwölf Jahren behandelt werden, die milde bis mittlere Symptome haben und bei denen ein großes Risiko besteht, dass sie schlimmer krank werden.
Was ist der Unterschied zwischen der Paxlovid-Tablette und einer Impfung?
Grundsätzlich haben das Medikament und die Impfung das selbe Ziel: Die Virenlast im Körper gering zu halten und damit einen schweren Krankheitsverlauf oder den Tod verhindern. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon.
Denn eine Tablette ist zum einen deutlich teurer als eine Impfdosis, zum anderen auch komplizierter in der Anwendung. Einnehmen sollte man die Tablette maximal fünf Tage nach Beginn der Symptome.
Paxlovid ist auch an viel weniger Patienten ausprobiert worden als die Covid-Schutzimpfungen. Deswegen sagt die US-Arzneimittelbehörde FDA, für die breite Bevölkerung sei die Anti-Covid-Pille kein Ersatz für eine Impfung.
USA kaufen zehn Millionen Pillen-Dosen
Auch die USA haben bei Pfizer zehn Millionen Dosen von Paxlovid gekauft – für insgesamt 4,7 Milliarden Euro, teilte die Regierung in Washington mit. Die Auslieferung der Tabletten könnte dort sogar noch in diesem Jahr beginnen.
„Da die Herstellung dieser Pille aufgrund des komplexen wissenschaftlichen Prozesses Zeit in Anspruch nimmt, wird die Produktion in den kommenden Monaten hochgefahren“, sagte US-Präsident Joe Biden. Im Januar sollen demnach mehr als 250.000 Dosen zur Verfügung stehen.
Beitrags-Kommentare (0)